Eine Gegenerzählung zum Einfamilienhausparadies

Die geschichtliche Entwicklung des sozialen und verdichteten Wohnraums in Vorarlberg.

Vorarlberg ist in der Wahrnehmung vieler ein Einfamilienhausparadies. Tatsächlich ist das Einfamilienhaus seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Gesellschaft Vorarlbergs am populärsten, über viele Jahre war es die primäre Wohnform. Verdichtete und soziale Wohnräume spielten hingegen lange nur eine nebensächliche Rolle. In der räumlichen Wahrnehmung des Vorarlberger Siedlungsraums sind sie über große Teile unterrepräsentiert, ebenso in Publikationen und Medien, sie werden deswegen gerne als untypische und neuartige Bauweise dargestellt. Tatsächlich geht jedoch die baugeschichtliche Entwicklung von verdichtetem und sozialem Wohnraum in Vorarlberg weit vor den Beginn der markanten Ausbreitung von Einfamilienhaussiedlungen zurück.

Ziel dieser Arbeit ist es, die baugeschichtlichen Entwicklungen des verdichteten und sozialen Wohnbaus im Kontext des Vorarlberger Siedlungsraums zu dokumentieren und kritisch zu betrachten. Gleichzeitig werden dessen sozialer Stellenwert in der Vorarlberger Bevölkerung sowie dazugehörige politische und gesellschaftliche Entwicklungen beleuchtet. Anhand von Projektbeispielen und mit Hilfe einer ausführlichen Literaturrecherche, der Analyse historischer Luftaufnahmen, mehreren Besichtigungen und diversen Gesprächen wurde das Thema für ein breites architekturinteressiertes Publikum aufgearbeitet. Mit Texten, Bildern, Plan- und Kartenmaterial wird aufgezeigt, dass verdichteter und sozialer Wohnbau bereits seit langer Zeit in Vorarlberg vorhanden ist. Zudem soll die Wichtigkeit von steigender Dichte für den urbaner werdenden Siedlungsraum Vorarlbergs hervorgehoben werden und die vielfältigen Projektbeispiele zur Entstigmatisierung dichter Wohnformen in Vorarlberg beitragen. Entstanden ist eine baugeschichtliche Gegenerzählung zum gängigen Narrativ über das Einfamilienhausparadies Vorarlberg.

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Die Masterarbeit Eine Gegenerzählung zum Einfamilienhausparadies – Die geschichtliche Entwicklung des sozialen und verdichteten Wohnraums in Vorarlberg  entstand zwischen Oktober 2019 und November 2020 am Institut für Kunst und Architektur der Akademie der bildenden Künste Wien unter der Betreuung von Angelika Schnell und  Lisa Schmidt-Colinet. Über ein Jahr hinweg wurde sehr intensiv zu dem Thema recherchiert, geschrieben, fotografiert und gezeichnet. 

Entstanden ist ein  Buch, das sich in über 200 Seiten mit der Wohnbaugeschichte und der Siedlungsentwicklung Vorarlbergs auseinandersetzt. Da das Buch darauf abzielt, die Thematik einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen, werden die einzelnen Abschnitte und Themen künftig auf dieser Website veröffentlicht werden.

© Naomi Mittempergher MArch